Wissenswertes über Antioxidantien
Antioxidantien
In vielen unserer Produkte sprechen wir über die Wichtigkeit von Antioxidantien, von Inhaltsstoffen, welche antioxidativ wirken und von freien Radikalen. Was man hierzu wissen sollte und wieso Antioxidantien so wichtig für den menschlichen Organismus sind erklärt euch unsere Ernährungswissenschaftlerin Melanie heute in unserem neuen Blog.
Was sind Antioxidantien?
Antioxidantien sind chemische Verbindungen, welche die Oxidation¹ anderer Substanzen verlangsamen oder verhindern können. Das machen sie, um den Organismus vor übermäßigen Radikalen und somit vor oxidativem Stress zu schützen.
Freie Radikale
Freie Radikale sind aggressive und hochgradig reaktive, chemische Verbindungen mit Sauerstoffmolekülen. Sie sind ein Zwischenprodukt unseres Stoffwechsels und entstehen in jeder Zelle unseres Körpers. Diese freien Radikale sind darin bestrebt anderen Atomen oder Molekülen ihre Elektronen zu entreißen. Dadurch können sie Zellen und Gewebe zerstören und ggf. irreparabel beschädigen.
Radikale entstehen beispielsweise durch Hitze, UV-Strahlung oder durch Oxidation und Reduktion. Aber auch durch andere schädliche Einflüsse wie beispielsweise Rauchen, extremer körperlicher Arbeit, Schwermetalle oder einfach durch Zellalterung. Neben den Entstehungsmöglichkeiten werden auch verschiedene Radikalarten unterschieden. Besonders wichtig und interessant sind für unseren Körper die reaktiven Sauerstoffspezies (ROS).
Reaktive Sauerstoffspezies (ROS)
Vereinfacht werden diese manchmal auch Sauerstoffradikale genannt. Es handelt sich um Moleküle, welche Sauerstoff enthalten aber auch als Radikal vorliegen.
Im Organismus entstehen diese ROS auch unter physiologischen Mechanismen wie etwa der Zellatmung. Maßgeblich sind sie aber auch an der Abwehr von gesundheitsschädlichen Substanzen (Bakterien, Viren) beteiligt. Sie stellen also eine wichtige Funktion für unseren Körper dar.
Doch wie es eigentlich bei allem ist, ist zu viel auch nicht gut: in hoher Konzentration können sie schädlich auf den Körper wirken, da sie zu oxidativem Stress führen können.
Oxidativer Stress
Wie im vorherigen Absatz kurz angesprochen, wird als oxidativer Stress ein Zuviel an ROS bezeichnet. Unsere Körperzellen sind dazu in der Lage durch Oxidation und Reduktion die vorliegenden Stoffe zu neutralisieren. Liegen jedoch zu viele Radikalverbindungen vor, so können die Zellen diese Neutralisierung nicht mehr gewährleistet, weil sie schlichtweg überfordert sind. Folglich führt eine Vielzahl an ROS zu Zellschädigung, was als oxidativer Stress bezeichnet wird.
Durch diese Zellschädigung wird schon seit vielen Jahren ein Zusammenhang zwischen Radikalen und der Entstehung verschiedener Erkrankungen wie Krebs, Arteriosklerose, Leberschädigungen sowie dem generellen Alterungsprozess vermutet.
Was ist eine antioxidative Wirkung?
Antioxidantien können verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften innehaben. So wird grob unterschieden zwischen Radikalfängern, Reduktionsmitteln und Antioxidationssynergisten. Die antioxidative Wirkung von Substanzen beruht also entweder auf:
- Dem Abbruch einer Radikalkettenreaktion (Radikalfänger)
- Der eigenen Oxidation zum Schutze einer anderen Substanz (Reduktionsmittel)
- Der Unterstützung eines Antioxidans durch z.B. dessen Regeneration (Antioxidationssynergisten)
- Die größte Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang den Radikalfängern zu.
Wo sind Antioxidantien drin?
Antioxidantien können sowohl vom Körper selbst gebildet werden, als auch ihm in Form von Lebensmitteln zugeführt werden.
Körpereigene Stoffe mit antioxidativer Wirkung sind z.B. Harnsäure und Melatonin. Weiterführend Enzyme wie z.B. die Katalase.
In Lebensmittel kommen Antioxidantien als sekundäre Pflanzenstoffe vor. Viele Gemüse- und Obstsorten sowie Samen und Kräuter sind reich an diesen wertvollen Stoffen. Die wohl bekanntesten Beispiele für Antioxidantien sind:
- Vitamin C (frisches Obst und Gemüse: Acerola, getrocknetes Obst, Kohl)
- Vitamin E (Pflanzenöle wie Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl)
- Flavonoide (Tee, Kakao, Zimt, Granatapfel, Rotwein)
- Carotinoide (Eier, Lachs, Möhren, Spinat)
Fazit
Antioxidantien und antioxidativ wirkende Lebensmittel sind von hoher Wichtigkeit für unseren Organismus. Sie können uns Schutz vor frühzeitiger Zellalterung, vor Zellverfall und wahrscheinlich auch vor Krankheiten, die in Beziehung mit oxidativem Stress stehen, gewähren. Zudem können Lebensmittel, die Antioxidantien enthalten, weitere für unseren Körper wertvolle Inhaltsstoffe liefern. Somit ist die Zufuhr von ausreichend Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und hochwertigen Pflanzenölen von großer Bedeutung für unsere Gesundheit.
Notizen
¹ Bei einer Oxidation gibt ein Stoff Elektronen ab und verringert somit seine eigene Oxidationszahl. Die des Stoffes, welches diese Elektronen aufnimmt wird im selben Zuge erhöht. Deswegen sprechen wir im Fall des aufnehmenden Stoffes von einer Reduktion. Oxidation und Reduktion können nämlich nicht getrennt voneinander ablaufen. Sobald ein Stoff oxidiert, wird ein anderer reduziert. Deswegen nennt man diese Reaktionen auch Redoxreaktion (eine Reaktion aus Reduktion und Oxidation).